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Wie bewegen wir uns in Zukunft?

Der VCD Verkehrsclub Deutschland e. V. setzt sich für eine nachhaltige, sichere und sozial gerechte Mobilität ein, die allen Menschen Teilhabe ermöglicht. Wie das genau aussieht und was notwendig ist, um auch im Verkehr Klimaneutralität zu erreichen, verrät uns Anika Meenken im Interview.

27.10.2025

Seit wann bist du beim VCD und was sind deine Aufgaben dort?

Ich bin seit 2007 beim VCD und hier Sprecherin für Fuß- und Radverkehr sowie für Mobilitätsbildung. Außerdem leite ich zusammen mit meinem Kollegen Michael den Fachbereich Mobilität. D. h. ich setze mich verkehrspolitisch für ein kindgerechtes Verkehrssystem ein, in dem alle Menschen gut, sicher und gerne unterwegs sein können. Bildungspolitisch engagiere ich mich dafür, dass Mobilität nicht allein als Verkehrs(sicherheits)erziehung in den Lehr- und Bildungsplänen vorkommt, sondern weitere Aspekte wie Umwelt-, Gesundheits- und soziale Aspekte enthält und sich an Bildung für Nachhaltige Entwicklung und den SDGs orientiert.

Foto von Anika Meenken
Anika Meenken, Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung, © VCD/Katja Täubert

Welches Thema davon liegt dir persönlich besonders am Herzen?

Statt verkehrsgerechter Kinder möchte ich den kindgerechten Verkehr.

In unserem Projekt KliX³ steht das Thema Klimaneutralität im Fokus. Welche politischen Maßnahmen sind aus deiner Sicht – bezogen auf klimaneutrale Mobilität – besonders dringlich?

Um klimaneutrale Mobilität bis 2045 zu erreichen, brauchen wir einen gut ausgebauten und miteinander vernetzten Umweltverbund in Stadt und Land, der auch sozial gerecht ist. Das bedeutet z. B., dass das Deutschlandticket langfristig preisstabil bleiben muss und einen Jugend-, Azubi- und Sozialtarif enthält. Gleichzeitig muss die Deutsche Bahn günstiger und vor allem zuverlässiger werden – das geht nur mit massiven Investitionen in die Infrastruktur. Diese müssen natürlich auch in dichte, sichere und komfortable Fuß- und Radwegenetze fließen. Für all das wäre genug Geld da, wenn klimaschädliche, milliardenschwere Subventionen wie das Dienstwagenprivileg, Pendlerpauschale und Dieselsubventionen wegfielen. Es mangelt also weniger am Geld, sondern eher am politischen Willen, die Verkehrswende klimaneutral und sozialverträglich umzusetzen.

FahrRad! 2023 mit Julian Janssen, Foto: Andreas Link

Was war dein Highlight in der VCD-Arbeit in den letzten Jahren?

Die hunderttausend Kinder, Jugendliche und Familien, die wir mit unseren Bildungsaktionen, und -angeboten wie „Zu Fuß zur Schule“, „FahrRad! Fürs Klima auf Tour“ und „Kidical Mass“ zusammen mit Partner*innen in (CO₂-neutrale) Bewegung gebracht haben.

Welche drei konkreten Tipps kannst du Menschen im Alltag mitgeben, um ihre persönliche Mobilität klimafreundlicher zu gestalten?

Das hängt natürlich von der eigenen Situation ab. Wer auf dem Land lebt und aufs Auto angewiesen ist, kann Wege kombinieren – also das Kind zur Schule bringen, weiter zur Arbeit und auf dem Rückweg neben Kind abholen auch gleich einkaufen. Auch multimodal unterwegs zu sein hilft: Mit dem Rad oder Auto zum Bahnhof, weiter mit dem Zug und am Zielbahnhof vielleicht mit einem dort abgestellten Rad weiter zur Arbeit. Und beim Autofahren: lieber langsam, mit niedrigen Umdrehungen und in einem kleinen, sparsamen Auto.
In der Stadt braucht man oft gar kein eigenes Auto. Fahrrad und ÖPNV decken fast alles ab. Wer ab und zu doch ein Auto braucht, nutzt einfach Carsharing. Für Ausflüge und Reisen die Bahn nutzen oder notfalls einen Mietwagen. Im Vergleich zum Autobesitz spart das Geld, Platz und Nerven. Für Familien ist ein „Bicibus“ eine tolle Idee – Kinder fahren gemeinsam mit dem Rad zur Schule, begleitet von Erwachsenen. Und: Wer die Möglichkeit hat, im Homeoffice zu arbeiten, spart ganz automatisch viele Wege.

Die VCD-Einstiegsmitgliedschaft

Auf welchem Weg können Menschen die Arbeit vom VCD unterstützen?

Am einfachsten, indem man Mitglied wird! Bis zum 31. Oktober 2025 geht das mit unserer Einstiegsmitgliedschaft sogar für nur 39 Euro im ersten Jahr. Damit stärkt man nicht nur unsere Arbeit, sondern bekommt auch etwas zurück: viermal im Jahr das VCD-Magazin mit spannenden Einblicken in nachhaltige Mobilität und Rabatte bei Sharing-Anbietern wie cambio oder Call a Bike.
Wer darüber hinaus selbst aktiv werden möchte, ist herzlich willkommen: Unsere Landesverbände und Gruppen vor Ort setzen sich überall in Deutschland für bessere Mobilität ein – vom freien Gehweg über sichere Radwege bis hin zum Erhalt von Bahnstrecken.
Jede und jeder kann mitmachen – und wir in der Bundesgeschäftsstelle unterstützen dabei mit Materialien, Ideen und bundesweiten Aktionen.